GravaStar Mercury K1 Pro Review – Alien-Design trifft Predator-Tastengefühl

Wenn Alien-Ästhetik, ein stabiles Tipperlebnis und drahtlose Freiheit miteinander ein Kind hätten, dann wäre es wohl die GravaStar Mercury K1 Pro. Was GravaStar hier aus dem Boden gestampft hat, ist keine gewöhnliche Gaming-Tastatur, sondern ein ambitioniertes Designstatement mit Substanz – und das ausgerechnet von einer Marke, die bisher vor allem mit Lautsprechern und Sci-Fi-Mäusen von sich reden machte.

Design: Wie aus dem Maschinenbau-Labor eines Sci-Fi-Films

Der erste Eindruck? Gewaltig. Die Mercury K1 Pro sieht aus wie ein Überbleibsel eines Raumfrachters: ein exoskelettartiger Rahmen aus Aluminium, funktionale „Alien-Legs“ für die Höhenverstellung, und eine Beleuchtung, die mehr nach Cyberpunk 2077 als nach "Gaming-Zubehör von der Stange" aussieht. Kein Plastik-Overkill, sondern industrieller Chic mit Stil.

Selbst Details wie die Mirror-Dekoplatte mit RGB-Hinterleuchtung oder die organisch gemusterte FR4-Platte zeigen: Hier hat sich jemand richtig Gedanken gemacht. Bonus: Die Tastatur ist erstaunlich resistent gegen Fingerabdrücke – ein echtes Plus für den Alltag.


Tippgefühl & Technik: Butterweich, mit Gaming-Boost

GravaStar hat gemeinsam mit Kailh gleich fünf eigene Switches entworfen. In meinem Testgerät steckt der lineare Speedy Mint, ein 45g Switch mit 1.2mm Pre-Travel. Leichtgängig, direkt – ideal für schnelle Gamesessions, ohne beim Schreiben zu nerven.

Dank Gasket-Mounting, fünf Schichten Dämpfung (u.a. IXPE, PET, Poron) und jeder Menge Flex Cuts, tippt sich das Board federnd, aber nicht schwammig. Dazu kommt ein sinnvoll strukturiertes 75%-Layout mit versetztem Pfeilblock – selten so angenehm bei dieser Bauform.


Software: Der Wermutstropfen

So großartig Hardware und Verarbeitung auch sind – das geschlossene Software-Ökosystem bremst ambitionierte Nutzer aus. Kein VIA, kein QMK, keine Layerfunktionen – wer gerne SpaceFN oder andere Layer-Tweaks nutzt, muss zu Dritt-Tools wie TouchCursor greifen. Auch die "Knob"-Taste oben rechts ist nicht frei belegbar.

GravaStar liefert zwar eine eigene Software, aber sie ist rudimentär – ein klarer Minuspunkt in einem sonst durchdachten Produkt.

Extra: Zubehör

Was ich sehr Interessant finde, liefert der Hersteller hier verschiedene Switches zum ausprobieren.
Ein nettes Gimmick. Vielleicht findet sich ja sogar ein persönliches Klickgefühl-Upgrade?

Fazit: Mehr als ein Hingucker – fast perfekt

Die GravaStar Mercury K1 Pro ist mehr als ein hübsches Spielzeug: Sie bringt ernstzunehmende Technik, ein tolles Tippgefühl und eine unverwechselbare Ästhetik mit. Sie ist ein Statement – auf dem Schreibtisch genauso wie beim Tippen.

Die fehlende Open-Source-Software und eingeschränkte Konfigurierbarkeit schmerzen, besonders für Power-User. Aber wer eine kabellose Sci-Fi-Tastatur sucht, die nicht nur aussieht wie aus einem Raumschiff, sondern sich auch so anfühlt, wird hier fündig.

Und ja, ich liebe sie.
Es sind verdammte Alien-Krabben-Beine! :D

Bewertung: 9/10
+ Design | + Tippgefühl | + Verarbeitung | – Software