Review: EPOMAKER G84 – Preiswerter Einstieg in die High-End-Tipperklasse

In einer Welt, in der mechanische Tastaturen längst nicht mehr nur Gamern vorbehalten sind, bringt EPOMAKER mit der G84  eine äußerst ambitionierte 80%-Tastatur auf den Markt – und das zu einem Preis, der fast schon zu gut klingt, um wahr zu sein: rund 60 Euro. Doch was bekommt man dafür wirklich? Ich habe mir das gute Stück genauer angesehen.


Design & Verarbeitung: Schlicht, aber durchdacht

Die G84 kommt in drei Farbvarianten: Schwarz, Weiß und Pink – jeweils mit shine-through PBT-Double-Shot-Keycaps im Cherry-Profil. Das Design ist schnörkellos, aber modern. Die Verarbeitung wirkt solide, auch wenn das Gehäuse „nur“ aus Plastik besteht. Dafür ist es relativ leicht (0,9 kg) und kompakt, was sie auch für den mobilen Einsatz attraktiv macht.

Was sofort auffällt: Der 80%-Formfaktor ist extrem effizient – kein unnötiger Platz, aber dennoch dedizierte Pfeiltasten und eine vollständige F-Reihe. Die flex-cut PC-Plate ist ein kleines Highlight in dieser Preisklasse und sorgt für ein angenehmes Tippgefühl mit leichtem Flex, das man sonst eher bei teureren Modellen findet.


Tippgefühl & Akustik: Gasket-Mount zum Schnäppchenpreis

EPOMAKER wirbt offensiv mit einem „creamy“ Tippgefühl – und ja, das passt. Die Gasket-Mount-Konstruktion klingt satt, tief und angenehm gedämpft. Kein metallisches Klackern, keine losen Tasten – für diese Preisklasse eine Überraschung.

Die vorinstallierten EPOMAKER Transparent Switches (lineare 5-Pin-Switches mit 32g Auslösekraft) sind ab Werk gut geschmiert. Sie fühlen sich weich, aber nicht schwammig an. Wer möchte, kann sie hot-swappen – mit 3- oder 5-Pin-Switches – und so das Setup nach eigenen Wünschen anpassen.

Ich habe klassiche E-Sport Games wie League of Legends, aber auch Call of Duty gut darauf spielen können. Alles reagiert schnell und ich hatte keine Probleme.


Konnektivität & Kompatibilität: Drei Wege zum Ziel

Tri-Mode heißt hier: USB-C, 2.4 GHz Wireless und Bluetooth 5.0 – also Flexibilität. Die Verbindung war in meinem Test durchweg stabil, Ich habe sie unter Windows getestet. Selbst Android-Devices und Konsolen wie PS5 oder Xbox werden unterstützt. Auch beim Polling Rate legt EPOMAKER nach: 1000Hz via USB oder 2.4 GHz, Bluetooth hinkt mit 125Hz spürbar hinterher – für Casual Use aber völlig okay.


Software & Customization: VIA inside

Die G84 ist VIA-kompatibel – also vollständig programmierbar. Makros, Layouts, RGB-Zonen: Alles lässt sich nach Belieben einstellen. Und ja, das RGB ist richtig stark. Per-Key RGB, south-facing LEDs und shine-through Caps sorgen für eine gleichmäßige und kräftige Ausleuchtung – ohne übertrieben zu wirken.


Akkulaufzeit: Solide Mittelklasse

Der 4000mAh-Akku hält laut Hersteller bis zu 15 Stunden mit RGB, bis zu 400 Stunden ohne. Das deckt sich grob mit meinen Erfahrungen – wer regelmäßig auflädt oder im kabelgebundenen Modus bleibt, hat hier keine Sorgen.


Fazit: Preis-Leistungs-Killer mit Charakter

Die EPOMAKER G84 ist ein echtes Statement. Für gerade einmal ca. 60 Euro liefert sie Features, die man sonst eher bei 100-Euro-plus-Geräten findet: Gasket-Mount, hot-swap, Tri-Mode, VIA, RGB, PBT-Keycaps. Klar, ein Aluminiumgehäuse wäre noch das i-Tüpfelchen – aber irgendwo muss EPOMAKER ja sparen.

Für Einsteiger, Casual-Gamer und alle, die Wert auf Sound, Haptik und Flexibilität legen, ist die G84 ein echter Geheimtipp. Auch als günstige Zweit-Tastatur macht sie eine top Figur.


Pro:

  • Gasket Mount & starke Sounddämpfung

  • Hot-swappable & pre-lubed Switches

  • Tri-Mode mit stabiler Verbindung

  • VIA-Kompatibilität

  • PBT-Double-Shot Keycaps

  • Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Contra:

  • Plastikgehäuse

  • Bluetooth-Modus mit merklicher Latenz

  • Keine Software von EPOMAKER selbst, rein VIA


Wertung: 8,5/10 – Preisbrecher mit Premium-Vibes