China verbietet Online-Spiele und Chats mit Ausländern außerhalb China

Nachdem die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) das beliebte Nintendo-Spiel "Animal Crossing" blockiert hat, bringt sie ihre politische Zensur auf das Äußerste, indem sie chinesische Online-Spieler von ihren Mitspielern außerhalb Chinas trennt.

Am 10. April verbot China Animal Crossing, in dem Spieler ein Zuhause schaffen und mit niedlichen Tierdorfbewohnern interagieren können, da der pro-demokratische Aktivist Joshua Wong aus Hongkong eine maßgeschneiderte Szene im Spiel mit der Aufschrift "Free Hong Kong" zeigte und den chinesischen Führer Xi Jinping damit verspottet haben soll. Es wurde auch festgestellt, dass andere Spieler das Spiel nutzten, um ihre Unzufriedenheit mit der Politik auszudrücken und satirische Inhalte zu erstellen, die mit dem Versagen der Bekämpfung des Virus in China zusammenhängen.

Das kommunistische Regime soll in Online-Multiplayer-Spielen eine Möglichkeit festgestellt haben, ohne Überwachung frei Kontakte zu knüpfen. Laut einem chinesischen Spieleforum bemühen sich lokale Metropolen um Gesetzesentwürfe, um den Umfang der Online-Zensur in Videospielen zu erweitern und Spielern sogar zu verbieten, sich mit Menschen auf der anderen Seite der Firewall Chinas zu treffen und zu chatten

Online-Spiele werden ebenfalls überwacht, da in China ein neuer Real-Name-Mechanismus implementiert wird. Jeder Spieler ist damit identifizierbar. Außerdem wird das neue Gesetz keine Zombies und Seuchen, keine Kartenbearbeitung, kein Rollenspiel sowie keine Organisation einer Gewerkschaft in Spielen zulassen - Vorschriften, die vermutlich von den Inhalten von Joshua Wong inspiriert sind.

Da die kühne globale Propagandakampagne der KPCh, Kritiker im Ausland zum Schweigen zu bringen und ihre Unfehlbarkeit zu verteidigen, nicht funktioniert, soll das neue Gesetz die Chinesen daran hindern, zu erfahren, wie die Welt auf Pekings Umgang mit dem Ausbruch und den anschließenden Vertuschungen reagiert.

Andere Regeln des neuen Gesetzes sind laut Forum weniger politisch. Dazu gehört eine Ausgangssperre für Online-Spiele (22.00 bis 08.00 Uhr) für Spieler unter 18 Jahren und einen Höchstbetrag an Geld, den sie für Spiele zur ausgeben dürfen.
Das soll vorallem gegen die Spielesucht helfen.