Cyberpunk-2077-Nachfolger: CDPR experimentiert mit Multiplayer

Asymmetrische Söldner-Ranglisten? Koop-Heists? Oder gleich ein kompletter GTA-Online-ähnlicher Live-Service? Die Möglichkeiten für Multiplayer im kommenden Cyberpunk-2077-Nachfolger sind vielfältig – auch wenn die Umsetzung alles andere als einfach sein dürfte. Eine neue Stellenausschreibung von CD Projekt Red legt nun nahe, dass das Studio ernsthaft mit Online-Features für sein nächstes Sci-Fi-RPG experimentiert.

In der Jobbeschreibung für eine Engineering-Stelle im Bostoner Studio, das die Entwicklung von Cyberpunk 2 anführt, heißt es:

„Leite dein Team bei der Entwicklung und Optimierung von Multiplayer-Systemen, einschließlich Matchmaking, und löse Herausforderungen im Bereich Latenz, Bandbreite und Server-Performance.“

Das deutet stark auf Pläne hin, die CDPR ursprünglich schon für Cyberpunk 2077 hatte, die dann jedoch zugunsten von Stabilität und Bugfixes nach dem katastrophalen Launch 2020 verworfen wurden.

Ob sich die Geschichte wiederholt oder ob Multiplayer diesmal tatsächlich Einzug in die Cyberpunk-Welt hält, bleibt unklar. Der Nachfolger befindet sich noch in Vorproduktion, während das Hauptaugenmerk des Studios derzeit auf The Witcher 4 liegt. Doch es ist kein Geheimnis, dass CDPR schon länger mit Online-Komponenten experimentiert. Bereits vor vier Jahren kündigte das Unternehmen in einem Strategie-Briefing an, „Online-Gameplay“ in mehr seiner Marken integrieren zu wollen. Und Co-CEO Michał Nowakowski erklärte 2024 gegenüber Reuters, man „erwäge“ den Multiplayer für den Cyberpunk-Nachfolger.

CDPR arbeitet außerdem an einem bereits bestätigten Multiplayer-Projekt: dem Witcher-Spin-off Project Sirius. Das Spiel, entwickelt vom ehemals eigenständigen Studio The Molasses Flood, hatte zuletzt mit Entlassungen, Abgängen und Designänderungen zu kämpfen und wurde Anfang dieses Jahres offiziell in CDPR eingegliedert. „Es zeigt eine sehr helle Zukunft für Project Sirius […]. Es wird ein großartiges Spiel, eines für die Geschichtsbücher,“ schrieb Mitgründer Damian Isla im März bei seinem Abschied.

Fakt ist: Den Schritt zu Multiplayer geht kein Studio mal eben so – ähnlich wie man nicht einfach nach Mordor spaziert. CDPRs Schwierigkeiten beim Übergang von Third-Person (The Witcher 3) zu First-Person (Cyberpunk 2077) zeigen, welche technischen und konzeptionellen Hürden solche Neuausrichtungen mit sich bringen. Doch sollte CD Projekt Red diese nächste Stufe meistern, könnte sich die Mühe lohnen. Immerhin hat es auch bei Cyberpunk 2077 am Ende funktioniert – nur eben mit drei Jahren Verzögerung.