Stellt Streaming ein Risiko für die Cybersicherheit dar?

Die Streamingangebote werden immer vielfältiger. Sie lösen das klassische Fernsehen ab. Aber auch im Spielebereich nimmt es deutlich zu. Das haben auch schon kriminelle Personen erkannt und versuchen oftmals, über die Streamingportale an die Daten der Nutzer zu gelangen. Die gesammelten Daten werden nicht selten weiter verkauft oder sie werden missbräuchlich zum Nachteil der Eigentümer genutzt. Deshalb sollte jeder, der irgendeinen Streamingdienst in Anspruch nimmt, auch ein wenig auf die Cybersicherheit achten.

So lässt sich die Sicherheit erhöhen

Wer bei sich zu Hause an einem PC oder Laptop einen Streamingdienst nutzt, sollte darauf achten, dass sich sowohl das Betriebssystem als auch sämtliche Anwendungsprogramme immer auf dem neuesten Stand befinden. Es ist empfehlenswert, die automatischen Update-Funktionen zu aktivieren. Mitunter fühlen sich Anwender davon genervt, wenn sie kurz etwas am Rechner nachsehen möchten und das Gerät gerade ein Update machen will. Doch die Updates sollten niemals unterbunden werden, weil sie sehr wichtig für die Cybersicherheit sind.

Zudem sollte jedes Gerät, mit dem das Internet genutzt wird, mit einer entsprechenden Sicherheitssoftware ausgestattet sein. Besonders wichtig sind eine Firewall sowie ein Antivirenprogramm. Dabei kann es sich auch um Software handeln, die bereits im Betriebssystem integriert ist. Einige User deaktivieren solche Apps, um die Performance des Rechners zu erhöhen. Doch davon ist dringend abzuraten. Da die Cyberkriminalität kontinuierlich steigt, sollte kein Anwender auf eine grundlegende Sicherheitsfunktion verzichten.

In der eigenen Wohnung sind Rechner und mobile Endgeräte zumeist über WLAN mit dem Router verbunden. Das ist auch äußerst praktisch, weil keine LAN-Kabel verlegt werden müssen. Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass der Router auf eine verschlüsselte WLAN-Verbindung eingestellt ist. Diese wird zumeist mit einem sehr langen Passwort geschützt. Ist das nicht der Fall, könnten sich auch problemlos unbefugte Personen aus der Nachbarwohnung oder auf der Straße in das eigene Heimnetzwerk einhacken und Daten ausspähen.

Mehr Sicherheit durch ein VPN

Um den eigenen Datenschutz zu erhöhen, sollte auf das VPN Streaming gewechselt werden. Dazu muss lediglich ein VPN auf dem Rechner oder dem mobilen Endgerät installiert und konfiguriert werden. Diese Sicherheitssoftware bietet mehrere Vorteile. Mit ihr erfolgt eine verschlüsselte Datenübertragung. Sämtliche Daten, die ins Internet gesendet werden, bekommen eine Verschlüsselung mit einem 256-Bit-Algorithmus. Das bedeutet, dass sie ohne den passenden Schlüssel nicht mehr nutzbar sind. Sollte es jemandem gelingen, die Daten abzufangen, wird er überhaupt nichts damit anfangen können. Deshalb eignen sie sich auch nicht mehr zu einer missbräuchlichen Verwendung.

Ein VPN bietet aber noch weitere Vorteile. Dazu gehört, dass sämtliche Daten über die Server des VPN-Anbieters umgeleitet werden. Die Anbieter betreiben in nahezu allen Ländern eigene Server. Es sind in der Regel mehrere Tausend. Für den User liegt der Vorteil darin, dass die Daten bei jeder Umleitung eine neue IP-Adresse bekommen. Normalerweise dient die IP-Adresse dazu, einen Anwender eindeutig daran zu identifizieren. Wird sie jedoch überschrieben, ist keine persönliche Zuordnung mehr möglich. Das ist auf jeden Fall ein enormer Vorteil für die eigene Sicherheit.

Die Umleitung der Daten über die Server des VPN-Dienstleisters bietet noch einen weiteren Vorteil. Mit ihr werden Länderbeschränkungen umgangen. Beispielsweise könnte ein in Deutschland abonnierter Streamingdienst in vielen anderen Ländern nicht mehr genutzt werden. Wer sich beruflich oder privat in einem anderen Land aufhält, bekommt beim Aufruf des Streamingdienstes manchmal nur den Hinweis, dass es sich um Inhalte handelt, die nur in Deutschland verfügbar sind. Werden die Daten zur Anforderung der Inhalte jedoch über die VPN-Server umgeleitet, registriert die Sicherheitssoftware des Streaminganbieters nicht mehr, dass der Aufruf nicht aus Deutschland kommt. Für jeden, der gerne streamt, ist ein VPN besonders wichtig.

Guter Schutz in freiem WLAN

Inzwischen wird in Kaufhäusern, Restaurants sowie auf öffentlichen Plätzen zumeist ein frei zugängliches WLAN angeboten. Dieses Angebot nutzen viele Menschen, weil sie dadurch die oftmals kostspieligen mobilen Daten sparen. Zudem bieten die WLAN-Hotspots eine deutlich höhere Geschwindigkeit als die Mobilfunknetze. Da sich aber jeder Besucher, ohne weitere Zugangsdaten eingeben zu müssen, in ein solches Netz einloggen kann, sind die Daten völlig schutzlos. Sie werden also völlig offen übertragen. Diese Tatsache wird von vielen kriminellen Hackern ausgenutzt. Nirgendwo ist es für sie einfacher, an die Daten anderer Menschen zu gelangen als über die frei zugänglichen Hotspots. Wer jedoch ein VPN auf seinem Mobilgerät eingerichtet hat, kann sich sicher sein, dass keiner an die persönlichen Daten gelangen kann. Deshalb ist es dringend zu empfehlen, niemals ohne ein VPN ein freies WLAN zu nutzen.

Welche Ziele verfolgen die Hacker?

Der eine oder andere Anwender mag sich denken, dass auf seinem Mobilgerät keine sensiblen Daten gespeichert sind und deshalb kein zusätzlicher Schutz erforderlich ist. Doch das ist ein gefährlicher Irrglaube. Kriminelle haben es nicht nur auf die Zugangsdaten zum Onlinebanking oder auf die Daten der Kreditkarte abgesehen. Vielen Tätern geht es um die Zugangsdaten zu verschiedenen Onlineshops. Gelangen sie an solche Daten, können sie problemlos auf Kosten anderer Menschen kostspielige Einkäufe tätigen. Zudem gibt es Kriminelle, die es auf E-Mail-Postfächer abgesehen haben. Mit den gehackten Postfächern gelingt es den Tätern, Viren oder andere Schadsoftware zu verbreiten.

Des Weiteren werden die E-Mail-Adressen benötigt, um kriminelle Geschäfte im Darknet abzuwickeln. Dadurch besteht die große Gefahr, dass ahnungslose Menschen plötzlich im Fokus von polizeilichen Ermittlungen stehen. Da kann es mitunter für den einen oder anderen Nutzer etwas schwierig werden, nachzuweisen, dass ihm die E-Mail-Adresse gestohlen wurde. In der Regel gelingt es zwar, aber trotzdem ist die ganze Angelegenheit mit vielen Unannehmlichkeiten verbunden. Deshalb ist es wichtig, sämtliche persönliche Daten stets gut zu sichern. Das gilt auch dann, wenn davon ausgegangen wird, dass die eigenen Daten für kriminelle Personen eher unwichtig erscheinen.

Zusammenfassung

Jeder Anwender, der Streamingdienste nutzt oder gerne Games spielt, sollte auf die Sicherheit der eigenen Daten achten. Zahlreiche User sind der Meinung, dass ihre Daten für kriminelle Personen bedeutungslos sind. Allerdings haben es die Täter nicht immer nur auf Zugangsdaten für die Bank oder für die Kreditkarte abgesehen. Auch eher unwichtig erscheinende Daten, wie E-Mail-Adressen oder Ähnliches können für Hacker interessant sein. Deshalb sollte jeder Rechner sowie jedes Mobilgerät mit einer geeigneten Sicherheitssoftware ausgestattet sein. Einen besonders guten Schutz bietet ein zusätzlich eingerichtetes VPN.