Arc Raiders: Entwickler erklärt zweijährige Verschiebung – „Das Spiel war einfach langweilig“

Der kommende Sci-Fi-Shooter Arc Raiders hat eine lange und turbulente Entwicklungsphase hinter sich. Nach zwei Jahren Verzögerung ist nun klar, warum sich das Projekt von Embark Studios (bekannt durch The Finals) so lange hingezogen hat: Das Spiel war anfangs schlichtweg nicht spaßig genug.

In einem Interview mit dem britischen Magazin Edge (via PCGamesN) gab das Entwicklerteam offen zu, dass die ursprüngliche Version des Spiels – damals noch ein reiner PvE-Titel – einfach zu langweilig war. Erst die Idee, andere Spieler als potenzielle Gegner einzubauen und so ein PvPvE-Konzept zu schaffen, brachte das Projekt wieder in Fahrt.

Das Spiel hat einfach keinen Spaß gemacht“, so die Entwickler. „Aber sobald wir andere Spieler ins Spiel integriert haben, hat sich alles verändert.“

Von der KI-Sandbox zum unberechenbaren Shooter

Die Entscheidung, das ursprüngliche Konzept über Bord zu werfen, kam nicht leicht. Embark hatte ursprünglich geplant, Arc Raiders als kooperativen Shooter gegen KI-Gegner zu veröffentlichen. Doch nach internen Tests stellte sich heraus: Der Spielfluss fühlte sich zu vorhersehbar und monoton an.

Mit der Umstellung auf PvPvE (Player vs. Player vs. Environment) kamen plötzlich taktische Spannung, unvorhersehbare Begegnungen und echte Nervenkitzel ins Spiel – ganz ähnlich wie man es aus The Division’s Dark Zone oder Call of Duty: DMZ kennt.

Ein Beispiel zeigt ein Trailer-Moment, der genau diese Dynamik einfängt: Zwei Spieler treffen sich auf der Karte, verhandeln kurz, und dann wird einer plötzlich von einem dritten Spieler hinterrücks erledigt.

Diese Mischung aus Misstrauen, Kooperation und Verrat scheint genau das gewesen zu sein, was Arc Raiders gefehlt hatte.

Technisch und spielerisch wieder auf Kurs

Nach der Neuorientierung führte Embark Anfang des Jahres einen Techniktest durch, bei dem das neue PvPvE-Konzept sehr gut ankam. Inzwischen zählt Arc Raiders zu den fünf meistgewünschten Spielen auf Steam – ein deutlicher Stimmungsumschwung nach der holprigen Startphase.

Embark will mit Arc Raiders beweisen, dass Extraction-Shooter mit PvPvE-Elementen noch lange nicht ausgereizt sind – auch wenn sich bisher nur wenige Spiele wirklich in diesem Subgenre etablieren konnten.

Einschätzung: Risiko mit Potenzial

Dass Embark so offen zugibt, dass Arc Raiders in seiner ursprünglichen Form „nicht spaßig“ war, ist bemerkenswert ehrlich – und zeigt, dass das Studio bereit war, radikale Änderungen vorzunehmen, anstatt stur am Konzept festzuhalten.

Wenn der finale Release hält, was der aktuelle Ansatz verspricht, könnte Arc Raiders einer der spannendsten Multiplayer-Shooter der nächsten Jahre werden – irgendwo zwischen The Finals, Escape from Tarkov und The Division.

Ein genauer Releasetermin steht zwar noch aus, aber die Zeichen stehen endlich wieder auf Angriff.