Battlefield 6 soll über 400 Millionen Dollar kosten – Entwickler berichten von Burnout, Druck und Chaos

EA hat große Pläne für den nächsten Battlefield-Titel – zu große, wenn man den Stimmen der Entwickler:innen glaubt. Laut einem aktuellen Bericht von Ars Technica verschlingt Battlefield 6 ein Budget von über 400 Millionen Dollar, umfasst dutzende Studios weltweit und soll bis zu 100 Millionen Spieler:innen erreichen. Gleichzeitig berichten viele Beteiligte von Burnout, überlangen Arbeitstagen und einem zunehmend toxischen Entwicklungsprozess.

Zurück in die Moderne – mit massivem Druck im Rücken
Nachdem Battlefield 2042 2021 eine herbe Enttäuschung war, kündigte EA 2024 einen radikalen Neustart an. Mit Vince Zampella (Respawn) an der Spitze sollte der neue Teil sich wieder an den Klassikern Battlefield 3 und 4 orientieren: Moderne Kriegsführung, zerstörbare Maps, kein futuristischer Quatsch – und endlich wieder Bodenhaftung.

Erste Leaks und Tests Anfang 2025 zeigten: Die Optik ist opulent, die Zerstörung größer denn je, und neue Spielmodi wie Koop, Singleplayer-Kampagne und eine Community-Komponente sollen Battlefield 6 zur eierlegenden Wollmilchsau machen. Doch genau hier liegt laut internen Quellen das Problem.

EA will zu viel – und vergisst dabei das Team
Um Battlefield 6 gleichzeitig als Free-to-play-Erlebnis, Premium-Multiplayer, Singleplayer-Kampagne und Community-Spielplatz zu launchen, arbeiten Teams auf mehreren Kontinenten parallel. Die Idee: Modular entwickeln, gemeinsam launchen. Die Realität: Streit zwischen DICE und EA, überlange Abstimmungen, Chaos.

Ein Entwickler erzählt:

„Es gibt eine große Zahl an Leuten hier, die sich wegen mentaler Erschöpfung haben krankschreiben lassen – manche nur für zwei Wochen, andere bis zu neun Monate.“

Arbeitstage beginnen laut Bericht teils um 5 Uhr morgens, um mit Teams in Nordamerika, Europa und Asien synchron zu arbeiten. Die Folge: Viele fühlen sich überlastet, leer – und fragen sich, wofür.

Battlefield mit Hollywood-Budget
Mit einem Budget von über 400 Millionen US-Dollar zählt BF6 zu den teuersten Spielen aller Zeiten – auf einem Niveau mit Filmen wie Star Wars: The Force Awakens oder Fast X. Zum Vergleich: Call of Duty: Black Ops Cold War soll Activision laut Insidern rund 800 Millionen Dollar gekostet haben – ist aber auch ein konstanter Umsatzgarant.

EA selbst wollte sich zu den Berichten von Ars Technica nicht äußern.

Offizielles Reveal noch diesen Sommer erwartet
Laut EA soll der neue Battlefield-Teil noch im Sommer offiziell vorgestellt werden. Die Optik wird sicher beeindrucken, und mit einer Rückkehr zu den Wurzeln hat das Franchise gute Chancen auf ein Comeback. Doch die eigentlichen Fragen bleiben: Wird EA mit dem Spiel Geld verdienen? Und werden die Entwickler:innen nach dem Crunch irgendeine Form von Stabilität erleben?

Wir werden es frühestens 2026 erfahren – der geplante Release-Zeitraum liegt laut Insidern kurz vor Ende des Fiskaljahres im März.