Borderlands 4-Spieler tötet 3.000 Bosse – und entdeckt enttäuschend niedrige Legendär-Drop-Rate

In Borderlands 4 gibt es zwei Möglichkeiten, das Spiel zu genießen: Entweder man sieht es als bunte Sci-Fi-Comic-Sandbox, in der Leute witzige Sachen sagen, während man Gegner abknallt, oder man betrachtet es als eine Art Glücksspiel, das mathematisch gelöst werden kann, um Loot möglichst effizient zu farmen. Beide Ansätze können Spaß machen, und die Magie eines guten Loot-Shooters liegt darin, dass beide Welten ineinandergreifen.

Ein Spieler namens Siphonicfir entschied sich für die Zahlen-Variante: Nach 3.000 Boss-Kills veröffentlichte er auf Reddit eine farblich codierte Excel-Tabelle mit seinen Daten – und das Ergebnis war ernüchternd: Die Drop-Rate für legendäre Items liegt bei mageren 5 Prozent. Er fordert, dass Gearbox sie erhöht.

„Ich denke, 10 Prozent wären ideal für dedizierte Items aus zwei Gründen“, erklärt Siphonicfir gegenüber IGN. „Ein Grund ist der Präzedenzfall: In Borderlands 2 lag die Drop-Rate bei 10 Prozent. Dieses Spiel gilt als das beste der Reihe, und ich bin fast sicher, dass die Community das Farming dort als perfekt empfindet. 10 Prozent sorgten für ein gutes Gleichgewicht – ein Drop fühlt sich immer besonders an, aber man wartet nie zu lange darauf.“

Siphonicfir zeigt auch auf, dass bei 5 Prozent ein Spieler durchschnittlich einen legendären Drop alle 20 Boss-Kills bekommt. Das bedeutet aber auch, dass es Spieler gibt, die extrem lange nichts bekommen – besonders, wenn sie bestimmte Items farmen.

Zum Beispiel dauerte es bei ihm bei Fractis 96 Versuche, bis eine UAV-Granate endlich droppte. Die Wahrscheinlichkeit, 96 Mal hintereinander leer auszugehen, liegt bei 5 Prozent Drop-Rate bei 1 zu 137 – bei 10 Prozent Drop-Rate wären die Chancen dafür 1 zu 24.703. Eine Erhöhung würde also die schlimmsten Frustrationsausreißer drastisch reduzieren.


Balancing, Nerfs und Mod-Warnungen

Gearbox arbeitet außerdem an Waffen-Balancing vor zukünftigen Content-Updates. Einige Spieler konnten Bosse zuletzt mit absurden Builds one-shotten. Der 9. Oktober-Patch brachte u. a. Buffs für Hellwalker-Basisschaden und Änderungen an Pistolen. Assault Rifles sollen etwas später folgen. Weitere Nerfs sind für Mitte Oktober geplant.

Creative Director Graeme Timmins erklärt: „Wir haben zukünftige Inhalte wie den kommenden Invincible, bei dem Spieler Herausforderung und Erfolg erleben sollen. Würden wir diesen Content um schlechte Gear-Builds balancen, würden wir die Build-Diversität einschränken und Spieler auf bestimmte Builds zwingen.“

Außerdem warnen die Entwickler vor beliebten Mods auf PC, die z. B. alle Dialoge überspringen. Das könne zu kaputten Missionszuständen führen, die nicht wiederherstellbar sind. Timmins kommentiert dazu: „Skippt das Schreiben und die Arbeit des Performance-Teams auf eigene Gefahr!“