Capcom wankt nach Fan-Aufschrei über Pay-per-View-Livestream von Street Fighter 6

Capcom hat mit einem einzigen Schritt die Fighting-Game-Community auf die Barrikaden gebracht. Für das große Finale des Capcom Cup 12, das im März 2026 stattfinden soll, plante der Publisher ursprünglich, das Event erstmals nur per Pay-per-View streamen zu lassen – ein Novum für ein großes Street Fighter-Turnier.

Doch nach massiver Kritik von Fans, Spielern und selbst Profis aus der Szene rudert Capcom nun offenbar zurück.

„Derzeit prüfen wir Preisänderungen für das kostenpflichtige Live-Viewing“, heißt es in einem Statement auf X (vormals Twitter).
„Wir planen, bis Ende Oktober eine weitere Ankündigung zu machen – inklusive einer Erklärung zu den Hintergründen und Beweggründen.“

40 Dollar für zwei Tage – und ein Shitstorm als Antwort

Bisher sollte das Online-Ticket für das zweitägige Event 40 US-Dollar kosten – also in etwa so viel wie das Spiel Street Fighter 6 selbst. Während einige Fans grundsätzlich dagegen sind, überhaupt fürs Zuschauen zu zahlen, wünschen sich andere zumindest ein moderateres Modell – etwa eine Kombination aus Ticket und exklusiven Ingame-Cosmetics.

Auch das Entwicklerteam war überrascht

Besonders heftig wurde die Situation, als Game Director Takayuki Nakayama öffentlich erklärte, dass das Entwicklerteam nicht über die Pay-per-View-Pläne informiert worden war.

„Es klingt seltsam, aber es stimmt“, schrieb er auf Social Media.
„Die Umsatzvorgaben und Aufgabenbereiche unterscheiden sich stark zwischen den Abteilungen. Selbst unser Team war überrascht von der Ankündigung. (Zumindest Matsumoto und ich waren schockiert, als wir es beim Event erfuhren).“

Nakayama bestätigte außerdem, dass es keine Pläne gab, die Livestream-Tickets in DLCs oder Zusatzpakete – wie etwa ein World-Championship-Kostümset – zu integrieren.

Er scherzte sogar, dass er seinen Post wieder löschen würde, „wenn er im Büro Ärger bekommt“ – was offenbar nicht passiert ist.

Capcom bleibt unter Druck

Capcom versuchte heute, die Wogen etwas zu glätten:

„Wir bitten um Geduld und danken für eure anhaltende Unterstützung der Capcom-eSports-Events.“

Ob eine einfache Preisreduzierung reicht, um die Community zu besänftigen, bleibt abzuwarten. Der Pay-per-View-Versuch dürfte Capcom jedenfalls gezeigt haben, wie empfindlich die Fighting-Game-Szene auf jede Art von Monetarisierung reagiert – besonders, wenn sie an der Grenze zwischen eSport und Fan-Service stattfindet.