Review: Playing Death Games to Put Food on the Table

Death Games sind nichts Neues. Was Playing Death Games to Put Food on the Table aber clever anders macht: Für Protagonistin Yuki sind diese Spiele kein Ausnahmezustand, kein moralisches Dilemma und schon gar kein „Warum ich?“. Es ist schlicht ihr Job. Mit siebzehn.

Yuki nimmt an tödlichen, medial ausgeschlachteten Spielen teil, um Schulden abzubezahlen. Fallen, Escape-Room-Mechaniken, geschlossene Räume – das volle Programm. Nur eben ohne das übliche Dauer-Gekreische, Trauma-Monologe oder moralische Selbstzerfleischung. Yuki funktioniert. Ruhig, effizient, fast schon professionell.

Death Game mit Gaming-Mindset

Der Manga fühlt sich stellenweise mehr wie ein Strategiespiel an als wie klassischer Horror. Regeln werden analysiert, Systeme verstanden, Schlupflöcher genutzt. Blut und Gore spielen dabei kaum eine Rolle – Gewalt ist da, aber stark entschärft und oft eher angedeutet. Das ist Geschmackssache, funktioniert hier aber überraschend gut, weil der Fokus klar auf dem Spiel liegt, nicht auf dem Leiden.

Gerade Leser:innen, die Death Games wegen der Mechaniken mögen und nicht wegen Splatter, werden hier abgeholt.

Yuki als Anti-Drama-Protagonistin

Yuki ist der größte Pluspunkt des Mangas. Sie ist kompetent, abgeklärt und emotional fast unangreifbar. Während andere Figuren panisch reagieren oder sich verlieren, bleibt sie sachlich. Das kann man als distanziert oder flach lesen – oder als bewusste Entscheidung. Denn genau dadurch hebt sie sich vom Genre-Standard ab.

Sie ist kein Opfer, das wächst. Sie ist von Anfang an gut. Fast zu gut. Und genau das sorgt für diesen leicht schrägen, manchmal fast absurd lockeren Ton.

Tonal nicht immer sauber – aber unterhaltsam

Und ja: Der Manga schwankt. Cute Designs, Kostüme und fast spielerische Leichtigkeit prallen auf ein Setting, das eigentlich grausam sein müsste. Wer ein kompromisslos düsteres Werk erwartet, wird irritiert sein. Auch die Welt außerhalb der Spiele – etwa die mediale Inszenierung oder das „Warum“ hinter dem Ganzen – bleibt im ersten Band noch auffällig dünn.

Aber: Das bremst den Lesefluss kaum. Das Pacing ist gut, die Kapitel enden so, dass man weiterlesen will, und der Chaos-Faktor funktioniert.

Fazit

Playing Death Games to Put Food on the Table ist kein neues Kaiji und will das auch gar nicht sein. Statt existenzieller Verzweiflung gibt es Death Games mit Spielfreude, statt Gore strategischen Überlebenswillen. Der Manga ist leichtfüßiger, schräger und zugänglicher als viele Genrevertreter – manchmal auf Kosten der Tiefe, aber selten auf Kosten des Spaßes.

Kein Meisterwerk.
Aber ein solider, unterhaltsamer Death-Game-Manga, der genau weiß, für wen er geschrieben ist.