Square Enix streicht Kingdom-Hearts-Spin-Off und setzt auf Klasse statt Masse

Nach fast sechs Jahren Entwicklungszeit hat Square Enix das Mobile-Spin-off Kingdom Hearts: Missing-Link endgültig eingestampft. Das Pokémon-GO-ähnliche Spiel sollte ursprünglich 2024 erscheinen und GPS-basierte Erkundung mit dem typischen Action-Kampfsystem und Storytelling der Serie verbinden. Nun zieht der Publisher den Stecker – zugunsten eines neuen Kurses: Qualität vor Quantität.

„Obwohl wir viel Herzblut in die Entwicklung gesteckt haben, mussten wir feststellen, dass wir langfristig keine zufriedenstellende Live-Service-Erfahrung bieten könnten“, heißt es in einem offiziellen Statement. Man bedauere die Entscheidung, wolle aber die Erwartungen der Spieler künftig besser erfüllen – mit weniger, aber dafür hochwertigeren Titeln.

Trotz der Einstellung bleibt Kingdom Hearts IV weiter in Arbeit. Auch große Marken wie Final Fantasy und Dragon Quest sollen weiterlaufen – darunter das Remake-Finale von Final Fantasy VII, neue Inhalte für Final Fantasy XIV sowie Dragon Quest XII.

Der Strategiewechsel folgt auf ein enttäuschendes Geschäftsjahr mit einem Umsatzrückgang von 217 Millionen Dollar, trotz einzelner Erfolge wie dem HD-2D-Remake von Dragon Quest III. Unter neuer Führung setzt Square Enix nun auf eine dreijährige Neuausrichtung mit Fokus auf nachhaltiges Wachstum, gezielterem Ressourceneinsatz und sogar dem verstärkten Einsatz von KI zur Effizienzsteigerung.

In den letzten Jahren hatte der Publisher eine wahre Flut an Titeln veröffentlicht – viele davon floppten oder verschwanden in der Bedeutungslosigkeit (Chocobo GP, Forspoken, Foamstars, Valkyrie Elysium). Nun will man sich stärker auf bewährte Marken konzentrieren und weniger Risiko eingehen.

Ein Hoffnungsschimmer für Fans neuer Ideen bleibt: Square Enix hat eine Kooperation mit dem japanischen TV-Sender TBS angekündigt. Gemeinsam will man eine komplett neue IP für den globalen Markt entwickeln – Ergebnisse wird man allerdings wohl erst in einigen Jahren sehen.