„Grim Trials“ ist ein vielversprechendes Roguelike-Hack-and-Slash – Early-Access-Review

Grim Trials ist ein 2D-Action-Roguelike mit Hack-and-Slash-Kampfsystem, das mit einem stimmungsvollen Animatic beginnt. Im Mittelpunkt steht die Protagonistin Avelin, die als „Reaper in Ausbildung“ wiedererweckt wird. Um eines Tages ihre große Liebe wiedersehen zu können, muss sie sich durch eine Reihe gefährlicher Prüfungen kämpfen und sich so zur vollwertigen Reaperin entwickeln.

Schrecken und Schwertkämpfe

Das Spiel folgt dem bekannten Roguelike-Prinzip: Räume erkunden, Gegner ausschalten, Belohnungen kassieren. Schnell, fordernd und spaßig. Der Clou: Statt klassischer viereckiger Räume gibt es hier ein Hex-Feld-System, das jeweils sechs verschiedene Wege öffnen kann – was den Wiederspielwert ordentlich erhöht.

Die Buffs nach jedem Raum sind in drei Kategorien unterteilt: Nahkampf, Fernkampf und Spezialangriffe. Jede Verbesserung hat bis zu fünf Stufen, aber nur drei Optionen stehen pro Raum zur Auswahl – Zufall und Taktik geben also den Ton an.

Besonders spannend ist das Kampftempo: Attacken und Ausweichmanöver erfordern exaktes Timing. Anders als bei vielen Genre-Kollegen gibt es hier kein Animation-Cancel für den letzten Schlag in einer Combo. Das wirkt anfangs ungewohnt, sorgt aber für ein klares, transparentes Kampfsystem, sobald man den Dreh raus hat.

Neben den zufälligen Buffs pro Run gibt es auch permanente Upgrades, die man nach jedem Versuch freischaltet. Darunter Klassiker wie Crit-Rate, Crit-Damage oder Angriffsgeschwindigkeit. Der Talentbaum ist überraschend groß und lädt dazu ein, Builds langfristig zu optimieren.

Bessere Ausrüstung

Ein weiteres Highlight ist das Crafting-System. Spieler können unterschiedliche Rüstungstypen herstellen, die jeweils eigene Boni und Skills bieten – was den Spielstil spürbar verändert.

Allerdings wirkt das Crafting noch nicht ganz ausgereift: Wer Materialien oder geplante Items im Blick behalten will, muss aktuell viel im Kopf jonglieren, da Pins nicht in anderen Menüs oder im HUD angezeigt werden. Auch die Anzeige benötigter Ressourcen ist inkonsequent gelöst. Hier besteht noch Nachbesserungsbedarf.

Fazit

Grim Trials liefert schon jetzt ein forderndes, motivierendes Roguelike-Erlebnis. Besonders die Mischung aus knackigem Kampfsystem, Hex-Feld-Räumen und umfangreichen Upgrade-Möglichkeiten macht den Reiz aus. Mehr als einmal saß ich verkrampft vor dem Bildschirm, weil ein Raum mich richtig ins Schwitzen brachte – genau so soll sich ein gutes Roguelike anfühlen.

Die Story steckt noch in den Kinderschuhen und wirft mehr Fragen auf, als sie beantwortet: Wer ist Avelin wirklich? Was bedeutet es, eine „vollwertige Reaperin“ zu werden? Und wie sieht das „sich seinen Dämonen stellen“ am Ende aus? Gerade diese offene Erzählweise macht aber neugierig auf mehr – und ich werde definitiv zum Full Release zurückkehren.