RedMagic 10 Air im Test: Ohne Lüfter oder RGB, aber mit erstaunlich starker Leistung

Kurzfazit vorneweg:
Das RedMagic 10 Air bietet eine willkommene Abwechslung im Line-up der Gaming-Smartphones von RedMagic. Es ist leichter, günstiger und verzichtet auf den typischen Lüfter der Marke. Zwar kann es in Sachen Performance nicht ganz mit den aktiv gekühlten Modellen mithalten, doch liefert es für den Preis eine erstaunlich starke Leistung. Wer Top-Performance sucht, aber keine 1.000 Euro ausgeben will, sollte hier unbedingt einen Blick riskieren.

Vorteile:
  • Deutlich leichter als das 10 Pro
  • IP54-zertifiziert gegen Staub und Spritzwasser
  • Wunderschönes, unterbrechungsfreies Display
  • Hervorragende Leistung für den Preis
Nachteile:
  • Kein Kopfhöreranschluss
  • Wird unter Last ziemlich warm
  • Kameras bleiben in mittelmäßig (haben sich aber weit verbessert!)

Design & Verarbeitung

Maße: 164,3 × 76,6 × 7,85 mm
Gewicht: 205 g
Material: Aluminiumrahmen, mattes Glas
IP-Zertifizierung: IP54

Beim ersten Anfassen wirkt das RedMagic 10 Air gar nicht so „Air“ – es fühlt sich immer noch recht groß und massiv an. Doch im direkten Vergleich zum 9S Pro merkt man sofort den Unterschied: ganze 24 g leichter. Das macht sich sowohl in der Hand als auch in der Hosentasche positiv bemerkbar.

Der Grund für das geringere Gewicht ist einfach: Der Lüfter wurde gestrichen. Dadurch ist das Gerät nicht nur leichter, sondern auch endlich spritzwassergeschützt – IP54 sei Dank. Das ist für ein Gaming-Phone eine echte Seltenheit.

Ein Wehrmutstropfen: Der 3,5-mm-Klinkenanschluss wurde ebenfalls eingespart. Für manche Gamer sicher ein Minuspunkt.

Optisch bleibt RedMagic seiner Linie treu – futuristisch, aber nicht überladen. Das Modell gibt es in „Hailstone“ (weiß mit silbernen Akzenten) und „Twilight“ (schwarz). Die auffälligere „Flare Edition“ mit transparenten Designelementen soll im Juni 2025 folgen.

RGB-Beleuchtung gibt’s natürlich trotzdem – diesmal ohne Lüfter drumherum. Die LEDs sitzen in einem Kameraelement und lassen sich individuell konfigurieren: Dauerlicht, Pulsieren, Flashen – alles dabei. Die Effekte lassen sich auf Anrufe, Benachrichtigungen oder Mediennutzung abstimmen.

Positiv überrascht hat auch die mitgelieferte Hülle: matt, griffig, leicht geriffelt – erinnert an das Design von Nothing. Und vor allem: endlich keine kratzanfällige Hochglanz-Plastikschale mehr.


Display

Größe: 6,8 Zoll OLED
Auflösung: 2480 × 1116
Bildwiederholrate: 120 Hz
Helligkeit: 1.600 Nits (Spitze)

Das Display ist nahezu identisch mit dem des 10 Pro – nur ein kleines Stück kleiner und „nur“ 120 Hz statt 144 Hz. Auch die maximale Helligkeit ist etwas niedriger. Aber: Im Alltag fällt das kaum auf. Die Farben sind satt, Schwarz ist tiefschwarz, und das Panel bleibt auch draußen gut ablesbar.

Ein echtes Highlight bleibt das unterbrechungsfreie Display: Keine Notch, kein Punch-Hole – die Selfiecam sitzt unter dem Display und ist im Alltag unsichtbar.

Kleines Problem: Auf dem Testgerät funktionierte Netflix nicht in Full-HD – trotz Widevine Level 1. Vermutlich ein Softwareproblem, das RedMagic hoffentlich bis zum Marktstart behebt.


Kamera

Hauptkamera: 50 MP mit OIS
Ultraweitwinkel: 50 MP mit Autofokus
Frontkamera: 16 MP unter dem Display

Wie bei RedMagic üblich, steht die Kamera nicht im Fokus. Dennoch reicht sie für den Alltag aus. Die Hauptkamera liefert solide Bilder mit natürlicher Farbwiedergabe – deutlich weniger überzeichnet als bei früheren Modellen.

Die Ultraweitwinkelkamera ist okay, hat aber wie üblich bei kleinen Sensoren Probleme bei schlechtem Licht. Die Frontkamera ist technisch beeindruckend, qualitativ aber eher Mittelklasse – gut für Videochats, aber keine Selfie-Offenbarung.

Zoom? Fehlanzeige. Ohne Telelinse ist bei 2-fach Schluss – darüber hinaus nimmt die Qualität spürbar ab.

Wer einfach nur ein paar Bilder für Instagram knipsen will, wird zufrieden sein. Wer großen Wert auf Kameras legt, sollte sich lieber woanders umsehen.


Leistung & Hardware

Prozessor: Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3
RAM: 12 oder 16 GB
Speicher: 256 oder 512 GB
Audio: Dual Stereo-Lautsprecher

Trotz passiver Kühlung liefert der Snapdragon 8 Gen 3 ordentlich ab. Auch aktuelle 3D-Spiele laufen flüssig – nur bei längeren Sessions wird das Gerät spürbar warm. Das liegt am fehlenden Lüfter, ist aber kein Beinbruch, solange man nicht stundenlang zockt.

Die Stereo-Lautsprecher sind laut und klar – perfekt fürs Gaming oder Netflix unterwegs. Haptisches Feedback und Schultertasten sind wie bei RedMagic üblich vorhanden.


Fazit: Lohnt sich das RedMagic 10 Air?

Ja, wenn du…

  • ein leistungsstarkes Gaming-Phone zum fairen Preis suchst

  • auf aktives Kühlsystem und ein paar High-End-Features verzichten kannst

  • ein leichteres RedMagic bevorzugst

Nein, wenn du…

  • auf High-End Kameraqualität oder Kopfhöreranschluss Wert legst

  • regelmäßig lange Gaming-Sessions zockst und maximale Performance brauchst

Das RedMagic 10 Air ist ein spannender Kompromiss: Gaming-Leistung auf Topniveau, aber ohne Ballast. Wer mit den kleinen Abstrichen leben kann, bekommt hier ein verdammt gutes Gesamtpaket.