REVIEW: Mein Isekai-Leben

In „Mein Isekai-Leben“ geht es um den Protagonisten Yuji Sano, einem jungen Mann, der seine ganze Zeit mit Home Office verbracht hat (passend zur derzeitigen Corona Pandemie). Eines Tages erscheint eine Nachricht auf seinem PC, die ihm mitteilt, dass er in eine andere Welt gerufen wird, indem er auf „annehmen“ klicken soll. Nachdem er die Nachricht ignoriert und trotzdem in eine neue Welt hingezogen wird, wacht er mit einem kleinen Schleim vor ihm auf.

Zunächst ist Yuji davon überzeugt, dass er nur einen sehr ausgefeilten Traum hat. Da er in letzter Zeit arbeitsbedingt lange krank war, bekam er nicht genug Schlaf. Nach dem Aufwachen beschließt Yuji, mit dem Schleim auf Erkundungstour zu gehen, welcher kurze Zeit später seine Freunde mit an Bord holt. Mit 80 (!) Schleimen nimmt er schnell alles Wissen auf, was er irgendwo in der Nähe findet und wird zu einem overpowerten MC (Main Character). In der ersten Stadt angekommen, die er findet, fängt er mit seinen ersten Aufgaben an, um etwas Geld zu verdienen.

Zu „Mein Isekai-Leben“ lässt sich nicht allzu viel sagen. Es ist fast schon eine Ansammlung an Isekai-Klischees und bietet nicht viel neues. Zum einen haben wir einen overpowerten MC, der sich seiner eigenen Kraft nicht bewusst ist und die Umgebung, die Yuji nicht glaubt, was er sagt.
Der Manga scheut nicht davor, Yujis Stärke bereits von Anfang an noch weiter zu erhöhen, obwohl wir dessen Ausmaß schon davor nicht greifen konnten. So hat er eine unbekannte, extrem große Menge an Wissen und Zaubern aufgesammelt, trotzdem wird eines der Zauber dann, dass er eigene Zauber entwickeln kann.

Die Wahrnehmung des MCs lässt zu wünschen übrig und wirkt manchmal für den Humor der Serie sehr hingeklatscht. So hat Yuji immer einen sehr gelangweilten bzw. müden Blick und ist nicht wirklich selbstbewusst. Ich persönlich mag den Ausdruck des MCs und fand einige Momente auch sehr unterhaltsam und lustig, aber in dem Ausmaß kann es doch ein wenig anstrengend sein, die Story zu verfolgen.

Der Zeichenstil ist in Ordnung. Die Umgebung und Tiere, vor allem die Schleime (!!!) sind wirklich wunderschön gemacht und ich freue mich jedes Mal, wenn diesen Sachen dann große Panels zur Verfügung stehen.

Mir persönlich fehlt an diesem Manga das Gewisse etwas. Einen Anhaltspunkt für die Story, eine interessante Information, die einen in den ersten beiden Teilen an das Geschehen bindet.
Alles was passiert ist, kann der Protagonist ohne Mühe aus dem Weg räumen und er findet ohne große Mühe eine Lösung, welche dann hinhaut. Abgesehen davon ist der MC in den ersten beiden Teilen der Einzige, der eine Gefahr lösen kann und den (eigentlich) total überwältigenden Gegnern recht leicht den gar ausmachen kann. Schade.
Auch wenn der zweite Part mit einem Höhepunkt endet, kann ich davon ausgehen, dass das Ergebnis wenig spektakulär sein wird.

Vielleicht gebe ich dem Manga in Zukunft nochmal eine Chance, wenn ich höre, dass die Story später noch interessant wird. Wem ich den Band jedoch ans Herz legen kann sind Isekai Freunde, die sich an OP-MCs der ersten Stunde vergnügen, wie auch Leser, die auch Schleime als ihren Patronus sehen. Die Schleime sind richtig süß!