Review: Vom Landei zum Schwertheiligen – Band 02

Der zweite Band von Vom Landei zum Schwertheiligen knüpft nahtlos an die Stärken des ersten Teils an – nur eben noch eine Spur actionreicher, explosiver und mit einem echten Kracher-Finish. Wer dachte, Band 01 hätte schon ordentlich Tempo vorgelegt, bekommt hier die nächste Stufe serviert.

Schon der Einstieg ist stark: Die Charaktere wirken gefestigter, die Handlung nimmt mehr Fahrt auf, und vor allem Beryl zeigt – obwohl er es selbst gar nicht wahrhaben will – wieder einmal, dass er zur absoluten Spitze gehört. Die Action-Szenen sind nicht nur zahlreicher, sondern auch dynamischer inszeniert. Es kracht, es fliegt, es zischt – und trotzdem bleibt genug Raum für ruhige Momente und Charaktertiefe.

Beryl selbst bleibt dabei das charmante Zentrum des Geschehens. Noch immer glaubt er, seine Rolle sei nebensächlich. Noch immer schreibt er die Erfolge seiner Schülerinnen einzig deren eigenem Ehrgeiz zu. Dabei wird im zweiten Band mehr als deutlich: Seine Lehren waren die Grundlage. Punkt. Und das beginnt nun auch sein Umfeld laut auszusprechen – ob er will oder nicht.

Das Artwork? Einfach grandios. Der Zeichner legt nochmal eine Schippe drauf: Die Panels sind klar, detailliert und in Actionszenen absolut mitreißend. Man merkt einfach, dass hier richtig Erfahrung und Handwerk drinsteckt. Besonders die Mimik von Beryl – seine ruhigen, fast melancholischen Augen – bleibt ein starkes visuelles Merkmal und unterstreicht perfekt seinen Charakter.

Dass das Originalwerk aus dem Hause SQEX Novel stammt und unter der Schirmherrschaft von Square Enix entstanden ist, wird in Band 2 nochmal richtig deutlich. Die Welt ist durchdacht, das Pacing sitzt, und der Mix aus klassischen Fantasy-Elementen und einem modernen Erzählduktus erinnert ganz klar an die hochwertige Handschrift, die man von großen Square-Enix-Franchises kennt.

Wie schon im ersten Band endet auch dieser Teil mit einem Kampf – und was für einem! Ein wuchtiger, emotional aufgeladener Showdown, der nicht nur gut aussieht, sondern auch erzählerisch richtig Wucht hat. Man klappt das Buch zu und denkt sich: „Okay, ich brauche Band 3. Jetzt.“

Kurz gesagt: Band 2 liefert genau das, was man sich nach dem gelungenen Auftakt erhofft hat – nur noch stärker. Mehr Action, mehr Drama, mehr Entwicklung. Und ein Protagonist, der zwar müde Augen hat, aber langsam beginnt, seine eigene Stärke zumindest minimal zu akzeptieren. Vielleicht.