ROG Xbox Ally X + Ally X im Hands-On: ASUS’ Power-Handheld mit Xbox-DNA

Ich hatte die Gelegenheit, die neue ROG Xbox Ally X in die Hände zu bekommen – und ehrlich gesagt: sie fühlt sich besser an, als ich erwartet hätte. ASUS hat hier nicht einfach nur ein Update der bekannten ROG Ally abgeliefert, sondern das Gerät in fast jedem Detail verbessert. Es ist eines dieser Handhelds, die man aufhebt und sofort denkt: Okay, das hier ist richtig durchdacht.

Vom Gaming-Handheld zum Controller-Erlebnis

Das erste, was auffällt: die Haptik. Die Ally X und Ally liegen nicht wie ein kleiner PC in der Hand, sondern wie ein echter Xbox-Controller. Die Griffe sind voluminöser, die Rückseite leicht texturiert, das Gewicht (rund 715 g) gut verteilt. Dadurch fühlt sich das Gerät stabil und wertig an, ohne zu klobig zu wirken.
Ich habe schon viele Handhelds ausprobiert – Steam Deck, Ayaneo, GPD Win –, aber die Ally X ist das erste Gerät, bei dem ich wirklich das Gefühl hatte, dass Ergonomie hier Chef­sache war.

Und dann diese zwei Custom-Buttons auf der Rückseite. Ich liebe das. Normalerweise kennt man solche Belegungen nur von modifizierten Controllern, aber ASUS hat sie direkt integriert. Sie lassen sich individuell anpassen, und wer sie nicht braucht, wird sie kaum bemerken. Sie stehen nicht störend hervor und machen das Handling insgesamt runder.

Beide haben denselben, schnell reagierenden Fingerabdrucksensor oben – super, um direkt einzusteigen. Die Buttons sind identisch angeordnet, das D-Pad klickt angenehm, und die Sticks fühlen sich stabil an.

Was mir bei der Ally X aber sofort positiv aufgefallen ist: Die Trigger sind feiner abgestimmt, mit leicht verbessertem Feedback. Das gesamte Gehäuse wirkt „fest“.

Auch der Lüfterauslass wurde verändert: Die warme Luft geht jetzt nach oben statt in Richtung Hände – und das ist Gold wert.

Oh, und ein Pappständer liegt bei. Nichts besonderes, aber ganz nett.

Display & Performance: Ein kleines Monster mit 120 Hz

Ich habe testweise Silksong darauf gespielt – und es sah einfach wahnsinnig gut aus. Der 7-Zoll-Full-HD-Bildschirm (1080p, 120 Hz, FreeSync Premium) liefert gestochen scharfe Farben und eine Helligkeit, die locker auch für draußen reicht. Es ist zwar kein OLED, aber die Bildqualität ist beeindruckend.
Bewegungen laufen butterweich, und gerade bei 2D-Titeln wie Silksong oder Hollow Knight wirkt die Darstellung fast schon surreal klar.

Im Inneren werkelt der neue AMD Ryzen Z2 Extreme-Chip – und ja, das merkt man. Spiele starten deutlich schneller, das System läuft geschmeidig, und selbst beim schnellen Wechsel zwischen Game Pass, Steam und Desktop gibt’s kein Ruckeln. Dazu kommt: 24 GB LPDDR5X-RAM, 1 TB SSD und ein größerer 80 Wh-Akku.

Kurz gesagt: mehr Power, mehr Laufzeit, weniger Kompromisse.

Windows-Integration

Windows 11 läuft flüssiger als noch bei der ersten Ally, und Microsoft scheint verstanden zu haben, dass Handheld-Nutzer andere Prioritäten haben. Trotzdem bleibt es natürlich ein vollwertiger Mini-PC – was für viele cool ist, aber gelegentlich auch die bekannten Windows-Eigenheiten mit sich bringt.

Man kann aber seine bevorzugten Programme alle auf den Handhelds abspielen.

Gegenüberstellung beider Versionen:

ROG Xbox Ally X:
Die Ally X ist das, was ein Upgrade ist: Sie ist etwas hochwertiger an, läuft länger, hat mehr Power, und fühlt sich einfach runder an. Für mich ist sie das aktuell beste Windows-Handheld auf dem Markt.
Gerade das Pad und die Schultertasten machen das bemerkbar.

Wer auf das Gefühl und die Feinheiten achtet, der muss schauen, ob diese ihm das Upgrade von 300€ wert ist.
Das kann etwas happig sein, aber gleichzeitig nutzt man das Gerät aber auch für längere Zeit.

ROG Xbox Ally (Standard):
Ein starkes Gerät. Leichter, günstiger, und für auch für fast alles völlig ausreichend. Gerade wenn man mit weniger Spielzeit auskommt oder man sogar die "softeren" Schultertasten bevorzugt.

Wenn du also zwischen den beiden überlegst:

Ally X = mehr Leistung, bessere Ergonomie, längere Laufzeit, doppelt so viel Speicher.

Ally (Standard) = günstiger, aber eben mit kleinen Abstrichen bei Komfort und Akku.

Kritikpunkte

So begeistert ich bin – ein paar Dinge sollte man im Hinterkopf behalten:

Gewicht: Die 715 g merkt man nach einer halben Stunde. Wer z. B. längere Sessions im Bett plant, wird wahrscheinlich um eine Stütze nicht herumkommen.

Display: Es ist großartig, aber eben kein OLED. Wer absolute Schwarztöne erwartet, bekommt sie nicht. Das klingt laut ASUS an dem extremen Stromverbrauch in Verbindung mitt der Variablen Refresh Rate.

Preis: Mit rund 899€ ist die Ally X kein Schnäppchen. Die Ally ist da mit 599€ angenehmer.

Fazit: Ein Handheld, das Grenzen verschiebt

Nach meinem Hands-On kann ich sagen: Die ROG Xbox Ally X ist aktuell das rundeste Gaming-Handheld, das ich in der Hand hatte. Es ist schnell, robust, durchdacht und fühlt sich an, als hätte ASUS wirklich zu Ende gedacht, was viele Hersteller nur halb machen.
Wer die erste Ally mochte, wird die Xbox Ally X lieben. Wer bislang skeptisch gegenüber Windows-Handhelds war, sollte ihr definitiv eine Chance geben.

Ich werde die Xbox Ally X weiter testen und euch auf dem Laufenden halten.